In Seefeld, am Jadebusen, wurde Franz Musiol am 1. Januar 1949 geboren.
Nach einer Tischlerlehre und dem so genannten zweiten Bildungsweg
verließ Franz Musiol im Alter von 20 Jahren die Wesermarschheimat. Es
folgten Studiengänge zum Diplomholzingenieur in Rosenheim und zum
Diplompädagogen in Freiburg, berufliche Anstellungen in Linz am Rhein,
Freiburg und München und ab 1991 die Tätigkeit als wissenschaftlicher
Lehrer für Holztechnik in der Sonderberufsschule am Berufsbildungswerk
Mosbach/Nordbaden. Holz war, beginnend mit dem Werkunterricht in der
Volksschule Seefeld und trotz späterer biografischer Brüche, letztlich
zu einem Lebensthema geworden. Das unentwegte Lesen von Büchern seit frühester Schulzeit und das Aufsuchen, Wahrnehmen und Erschließen
bildender Kunst sorgten für unendlich viele prägende Erlebnisse und
Erfahrungen. Diese Voraussetzungen mögen mit dafür verantwortlich sein,
dass eigenes künstlerisches Tun sich irgendwann Bahn brechen »musste«.
Seit Ende der 90er-Jahre fertigt Franz Musiol seine Holzskulpturen im
elterlichen Garten an der Nordseeküste und in seinem Atelierkeller in
Rockenau bei Eberbach. Vor allem in Ferienzeiten entstanden bis heute
über 40 Holzskulpturen und Holzobjekte. 30 dieser Arbeiten sind nun in
der ARTgerecht Galerie zu sehen. Darunter sind auch Skulpturen, die aus
einer 2003 in Jaderberg (südliche Wesermarsch) geborgenen Mooreiche
gefertigt wurden. Eine Dokumentation über diesen aufschlussreichen
Baumfund ist in diese Ausstellung integriert.
Ergänzt wird die
Skulpturenausstellung zum einen durch eine biografisch angelegte
Sammlung von 30 gerahmten Fotografien mit Holzmotiven; zum anderen
werden entlang der 26 Buchstaben des Alphabets auf 24 gerahmten Tafeln
über 4500 von Franz Musiol aufgespürte Wortbildungen mit Holz
präsentiert.
Sie spiegeln die erstaunliche
Vielfalt von Holz wider – geschichtlich, kulturell, technologisch, in
alten und neuen Berufen, in Literatur und Kunst. Literarische Texte, die
mit ausgesuchten Holzwörtern in diesem Holzalphabet korrespondieren, und
zumeist alphabetisch zugeordnete Furniere, die in all ihren Farben
und Texturen die unglaubliche Verschiedenheit und unvergleichliche
Schönheit von Holz zeigen, beleben den entstandenen stattlichen
Holzwörterschatz. |

Ausstellung in der Seefelder Mühle, 2004

»Mutierte Neckarschnecke«, Schwemmholz, 2002,
33 x 65 x 66 cm |