Trotz des bewussten
Abstands von Erklärungen und Beschreibungen meiner Werke denke ich oft
über die Möglichkeiten der Skulptur nach.
Wie und was können
Linien und Formen im Dreidimensionalen vermitteln? Außerdem beschäftigt
mich die Frage, ob Kunst Erkenntnis oder Handeln ist. Schreitet der
Künstler tatsächlich bewusst über die Grenzen des schon Erkannten
hinaus, um das Spielfeld der Erkenntnis zu erweitern? Ist der Künstler,
wie der von Platon dargestellte Ion, einfach ein Magnet des göttlichen
Willens, oder modern gesprochen, des Unterbewusstseins? In diesem Spalt
zwischen bewusst und unbewusst bewege ich mich am liebsten. Für mich ist
die Skulptur die Konkretisierung des geistigen Experiments. |
Als Künstler, der sich
bemüht, der Wirklichkeit näher zu kommen, versuche ich hinter die
Kulissen zu schauen, unter die Oberfläche zu tauchen. Und das sowohl
außen als auch innen. Die Mal- und Zeichentechniken zeichnen das
Entdeckte und Gefundene auf, der Künstler wird mehr zum Forscher und
Entdecker als zum Schöpfer. Folgende Aufzählung zeigt einige Fundstücke,
die bei solchen Tauchgängen an die Oberfläche kommen:
Glucken und Krawattenträume,
Fernmeldegeheimnisse,
Allmähliche Entzweiungen, Nahsichten, Albino-Hunzköpfe, Weihnachtshasen,
Blaue Karotten, Zukünftige Erinnerungen, Gestohlene Kissen, Stolen
kisses, Schiezrichter, Plausible Abgründe. |