Bemerkung zur Arbeit
Die skurrilen satirischen Zeichnungen von Stefan Frisch, in denen
oftmals vermenschlichte Tiere dargestellt werden, sind motiviert und
inspiriert durch den großen französischen Zeichner und Lithographen
Grandville. Stefan Frisch zitiert Grandville auf vielen seiner Blätter,
aber er gestaltet um, überzeichnet, erfindet neu und fügt farbige
Elemente hinzu. Auf diese Weise entsteht ein spielerisch geistvolles
Wechselspiel zwischen Original und Neuschöpfung. Stefan Frisch sucht
sowohl die Reibungsfläche an den künstlerischen Vorbildern als auch die
Möglichkeit, von ihnen zu lernen. Der Künstler verwandelt die
historischen Lithographien mit seiner spitzen Zeichenfeder in
selbstbewusste und eigenständige Tuschzeichnungen, welche Qualität und
phantasievolle Originalität besitzen. Stefan Frisch zeigt ein feines
ästhetisches Fingerspitzengefühl für Dramaturgie und Bildkomposition.
Dies zeigt sich besonders durch das sensible Zusammenfliessen von
Tuschezeichnung, Collagetechnik und Copy-Art. So überlässt er sich nicht
dem Duktus der originalen Handschrift Grandvilles, sondern er entwickelt
neue zeitgemäße Ausdrucksformen, die in der Tradition seines gro§en
Vorbildes stehen. Es gibt eine bemerkenswerte Übereinstimmung beider
Künstlerseelen: Zeitkritik, die Liebe zum Bizzaren und den Wunsch
zeitgenössische Charaktere des Lebens mit all ihren Unzulänglichkeiten
und Torheiten zu karikieren.
Zur Person:
Stefan Frisch wurde 1961 geboren und ist in Heilbronn aufgewachsen.
1993 - 2001 studierte er Kommunikations-design an der Fachhochschule
Mainz mit dem Schwerpunkt Illustration bei Prof. Leo Leonhard. Er lebt
und arbeitet seit 1988 in Frankfurt und illustrierte für die Frankfurter
Rundschau, die FAZ, den Jahreszeitenverlag und das Archiv (Magazin für
Kommunikationsgeschichte). |
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Bemerkung zur Arbeit
Sandra Hiltscher arbeitet vornehmlich in der Collagetechnik. Sie
kombiniert ihre meist von intensiver Farbigkeit gekennzeichneten
Zeichnungen bzw. gemalten Bilder mit (Text-) Fragmenten, Stoffteilen
oder abstrakten, farbigen Strukturen. Seit einiger Zeit haben auch
Drucktechniken wie der Linolschnitt oder die Radierung Eingang in ihr
Schaffen gefunden.
Die in der Ausstellung zu sehenden Bilder spiegeln oft
Alltagssituationen wider, die jeder von uns kennt. Sie erzählen von
Begegnungen, von Beziehungen zwischen Individuen, von Macht und
Ohnmacht. Die Protagonisten blicken einander an, loten ihr Verhältnis
zueinander aus, sehen aneinander vorbei oder ins Leere. Ist der andere
so, wie er scheint oder vorgibt zu sein?
Für Sandra Hiltscher ist das Illustrieren eine Art der Kommunikation -
kleine "snap-shots" , oder Seelenzustände in Form gebracht.
Zur Person:
Sandra Hiltscher wurde am 8. Februar 1973 in Nieder-Weisel / Hessen
geboren,
wo sie derzeit auch lebt und als Grafikerin/Malerin arbeitet. |